In der Kalenderwoche 27 wurden weltweit 89 Ransomware-Opfer gezählt, davon zwei im DACH-Raum.
Ein besonders positives Beispiel für einen offenen und professionellen Umgang mit einem Cyberangriff zeigt die Bäckerei Café Engelke. Das Unternehmen veröffentlichte auf seiner Website, dass es Opfer einer Attacke wurde, distanziert sich klar von möglichen Folgeaktivitäten der Täter und arbeitet aktiv an einer Lösung. Seit Donnerstag ist das IT-System verschlüsselt. Diese Art der transparenten Krisenkommunikation ist leider noch selten, zeigt aber vorbildhaft, wie Unternehmen Verantwortung übernehmen können.
Ein überraschender Schritt einer der bekanntesten Ransomware-Gruppen der letzten Jahre: Hunters International hat am Donnerstag angekündigt, das Projekt nach reiflicher Überlegung und aktuellen Entwicklungen einzustellen. Die Entscheidung sei nicht leicht gefallen. Als Zeichen des guten Willens stellt die Gruppe allen von ihrer Ransomware betroffenen Unternehmen kostenlose Entschlüsselungssoftware zur Verfügung. Damit soll die Wiederherstellung verschlüsselter Daten ohne Lösegeldzahlung ermöglicht werden. Betroffene Organisationen können über die offizielle Website auf Tools und Anleitungen zugreifen. Hunters International betont, dass trotz des Rückzugs die Unterstützung der Opfer im Vordergrund bleibt.
Insgesamt war die Woche im DACH-Raum aber auch international vergleichsweise ruhig. Der Rückzug einer der aktivsten Ransomware-Gangs dürfte allerdings branchenweit für Bewegung sorgen – sowohl bei bestehenden Tätern als auch im Hinblick auf neue Gruppierungen, die entstehende Lücken füllen könnten.
08.07.2025